Es soll sich nun endlich was tun beim Durchgangsverkehr durch die „Gartenstadt Tempelhof“. Eine Initiative aus der Reihenhaussiedlung westlich des alten Flughafens kämpft seit fast vier Jahren gegen die oft unerträglichen Ströme von Pendler-Kfz. Viele Fahrer*innen weichen in Richtung Autobahn dem verstopften Tempelhofer Damm aus, in großem Bogen durch die Siedlung und die Tempo-30-Zone. Sie sparen bis zu zehn Minuten Fahrzeit, wenn sie sich am südlichen Ende an all denen vorbeidrängeln, die auf dem T-Damm geblieben sind und so noch länger warten müssen. Rechts-vor-Links bleibt dabei oft genauso unbeachtet (Hupkonzerte!) wie Tempo 30. Die vielen Radfahrenden, die die Diagonalverbindung durch die Siedlung nutzen, werden geschnitten, weil die enge Straße jedes Überholen verbietet – eigentlich.
Nach einer Unterschriftensammlung im Sommer 2017 und einer stark besuchten Versammlung im Mai 2018 beschloss das Bezirksparlament bereits im Oktober 2018 einstimmig, den Massen-Durchgangsverkehr durch Poller aus der Gartenstadt heraus zu halten und in den reinen Wohnstraßen nur „Ziel- und Quellverkehr“, also Anwohner*innen, zuzulassen. Leider hat sich faktisch bis heute nichts geändert. Verkehrsstadträtin Christiane Heiß (Die Grünen) gab jetzt bekannt, sie habe ein Ingenieurbüro beauftragt, dessen Planungen in den nächsten Monaten vorgestellt werden sollen. Andere Bezirke zeigen, dass Poller („modale Filter“) längst und ohne einen derart aufwändigen Planungsprozess aufgestellt sein könnten.
Die Initiative ist gespannt, ob die Verkehrsverwaltung nach Jahren heimlichen Brütens aus diesem Überraschungs-Ei tatsächlich wirksame Maßnahmen hervorbringt.