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Zum dritten Mal pro Kaskel-Kiezblock

Nach 2022 und 2024 votierte der Lichtenberger Verkehrsausschuss gestern erneut pro Kaskelkiezblock. Ein Antrag der CDU zur sofortigen und ersatzlosen Abschaffung wurde zwar von AfD und BSW unterstützt, erhielt jedoch keine Mehrheit. Changing Cities fordert den Senat auf, endlich Mittel und Ressourcen für Lichtenberg zur Verfügung zu stellen, damit nach Jahrzehnten der Tatenlosigkeit endlich ein Gesamtkonzept samt Hauptverkehrsstraßen rund um das Ostkreuz erstellt werden kann.

„Der Kaskelkiez muss jetzt endlich auch politisch zur Ruhe kommen. Zum dritten Mal hat eine Mehrheit pro Kiezblock votiert – ab jetzt geht es nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wie, und zwar gemeinsam. Nach dem Richardkiez in Neukölln zeigt sich jetzt auch in Lichtenberg, dass eine stabile demokratische Mehrheit die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen begrüßt“, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

Eine Petition erhielt nach nur einer Woche über 3.000 Unterschriften für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Kiezblocks: davon alleine 33 Prozent direkt aus dem Kaskelkiez, rund 20 Prozent aus den angrenzenden Kiezen und über die Hälfte aus Lichtenberg. Der Rückhalt aus der Zivilgesellschaft also ist auf jeden Fall vorhanden.

Mit harschen Worten haben die Gegner*innen alles dafür getan, dass der Auto-Durchgangsverkehr in das Wohnviertel zurückkehrt. Doch die Initiative für den Kaskel-Kiezblock gibt nicht auf und machte in der gestrigen Sitzung des Verkehrsausschusses erneut die positiven Effekte des Pollers deutlich. Das Problem der umliegenden unsicheren Hauptverkehrsstraßen ist ein reales Problem, das nun angegangen werden muss. Dies fällt in den Verantwortungsbereich von Frau Bonde (CDU). Sie ist jetzt als Berliner Verkehrssenatorin gefragt, weitere Lösungen für den Kiez zu ermöglichen: Ein Poller ist nun mal kein Kiezblock! 

„Wir müssen als Stadtgesellschaft lernen, besser miteinander zu reden. Wir stehen vor wichtigen Transformationen und sind aufeinander angewiesen, um unsere Stadt lebenswert zu machen. Gegeneinander wird das nicht gehen! Wenn wir alle lernen, Kompromisse zu finden sowie Lösungen zu akzeptieren, die nicht zu 100 Prozent den eigenen Belangen gerecht werden, dann werden diese Veränderungen auch alle Vorteile einbringen. Und diese Fähigkeit ist für ein gutes Leben im dichten, urbanen Raum entscheidend!“, kommentiert Sørensen.

Die Empfehlungen für Superblocks (ESu), die im Moment bei Changing Cities in der dritten Fassung überarbeitet werden, bieten der Verwaltung Hilfe bei der Umsetzung. 

Weiterführende Links:
Die Petition
Informationen zum Kaskel-Kiezblock